Fast zeitgleich mit Audeze stellt der chinesisch-amerikanische Kopfhörerproduzent HiFiMan sein neues Flaggschiff der HE-Reihe vor. Der HE-1000 soll dabei das derzeit technisch Machbare bei magnetostatischen Kopfhörern repräsentieren. (News vom 6. 3. 2015)
Die Serie an Neuvorstellungen im Kopfhörersegment will nicht abreißen. Es sieht so aus, als ob der Markt für hochqualitativen Musikgenuss über Kopfhörer einen neuen Höhepunkt erreichen würde. Nach der Einführung des EL-8 von Audeze zieht nun auch der chinesisch-amerikanische Kopfhörerspezialist HiFiMan nach und stellte im Rahmen der CES 2015 den neuen Überboliden HE-1000 vor.
Dieser zielt natürlich auf eine kleine Gemeinde an Konsumenten ab; jene gut betuchten Käufer, die nur das Beste wollen – sowohl klanglich als auch optisch. Dem gerecht werden will der Hersteller in erster Linie durch das sehr edel anmutende Äußere. Der HE-1000 ist zudem mit seinen Abmessungen einer der größten Kopfhörer am Markt – einmal abgesehen von einigen Exoten, wie dem Ergo AMT oder dem AKG K1000. Das Design ist dem des Sennheiser Morpheus (HE-90) nicht ganz unähnlich. Leider geizt HifiMan derzeit noch mit Details, was die verwendeten Materialien betrifft. Dass diese mit Bedacht gewählt werden, soll aber bei einem Flagship-Headphone nicht angezweifelt werden. Der Kopfhörer kommt mit dem neuen, bereits vom HE-560 bekannten, Kopfband daher, welches im Gegensatz zum früher verwendeten Design deutlich bequemer sein soll.
Besonders stolz ist der Gründer von HiFiMan, Fang Bian, Dr. der Chemistry seinerseits, aber auf die nur Nanometer dicke Membran der Kopfhörer – laut Biang die erste ihrer Art, wie er gegenüber Tyll Hertsens im Innerfidelity-Interview behauptet. Zudem ist die beidseitig angebrachte Magnetmembran noch asymmetrisch, was dem Impulsverhalten und somit dem Sound weiter zu einem besonders akkuraten Wiedergabeverhalten verhelfen soll. Weitere technische Daten sind der hohe theoretische Frequenzumfang von 8Hz bis schon für das menschliche Gehör nicht mehr wahrnehmbaren 65KHz. Die Impedanz des Kopfhörers beläuft sich auf erfreulich niedrige 35 Ohm, was eigentlich der Wiedergabe an portablen Geräten entgegenkommen sollte, wäre da nicht die eher nur als mittelmäßig zu bezeichnende Empfindlichkeit des Hörers von 90dB (zum Vergleich: Ein Sennheiser HD650 besitzt bei wesentlich höherer Impedanz einen Kennschalldruckpegel von 103dB – ist bei gleicher Lautstärkeeinstellung am Wiedergabegerät also wesentlich lauter). Ein potenter Kopfhörerverstärker wird deshalb auch hier unverzichtbar sein.
Zum Preis und der endgültigen Verfügbarkeit macht der Hersteller noch keine Angaben. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass sich der HE-1000 im vier-stelligen Preisbereich ansiedeln wird. Auf Head-Fi wird bereits fleißig spekuliert. Die Vorschläge bewegen sich bevorzugt bei Preisen zwischen Audezes LCD-X und Stax Flagship SR-009.
Herstellerwebsite: http://hifiman.com/
Bildmaterial © HiFiMan